05.07.2021
Seit knapp einem Jahrzehnt diskutiert die Wirtschaft intensiv über die Folgen der Digitalisierung und der digitalen Disruption. Erfahren Sie, wie Sie zum digitalen Gewinner werden.
Seit knapp einem Jahrzehnt diskutiert die Wirtschaft intensiv über die Folgen der Digitalisierung und der digitalen Disruption. Disruption? Ja genau, dieses schon sehr speziell klingende Buzzword aller Digitalisierungsexperten, digital consultants, chief acceleration officers und wie sie alle heissen, wird schon fast inflationär verwendet. Alle betonen sie die Vorteile, welche sich dadurch für unser Unternehmen ergeben. Ein Beispiel gefällig? Kürzlich sagte mir einer dieser Experten in einem virtuellen Meeting über die Herausforderungen der Weiterbildung, dass mein ganzes Know-how von gestern morgen nichts mehr zähle. Zwölf Jahre Schulleitungserfahrung, ein Vierteljahrhundert Berufs- und Lebenserfahrung aufgelöst in zehn Sekunden. Künstliche Intelligenz werde die Bildung massiv verändern. Gesagt, und weg war er, ab zum nächsten Meeting.
Eine Sache vorweg: Bitte glauben Sie nicht alles, was Ihnen diese Digitalisierungsberater oder Experten sagen. Denken Sie nicht, dass Sie Bitcoin- oder Blockchain Experte sein müssen, um die dahinterstehende Technologie genau zu verstehen. Und Sie brauchen sich auch keine Sorgen zu machen, wenn Sie noch nie einen Chatbot programmiert oder eine Lern- oder Spiel-App entwickelt haben. All das lässt sich lernen. Ihre wichtigste Haltung ist hier: Neugier. Ich muss zugeben, dass es uns diesbezüglich nicht immer einfach gemacht wird. Gerade dann, wenn Experten behaupten, all unser bestehendes Wissen sei überflüssig. Dieser Blog soll alle motivieren, der digitalen Welt mit Offenheit und Neugier zu begegnen. Es kann Freude bereiten, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die anfangs vielleicht sperrig und kompliziert erscheinen.
Zuerst einmal ist es Knochenarbeit. Ich habe schon sehr viele Stunden damit verbracht, diese neue Welt etwas besser zu verstehen. Unzählige Bücher, Messebesuche, Workshops, Seminare und vieles mehr haben mir dabei geholfen, die Welt von morgen besser zu verstehen. Aber nicht nur das. Vor allem hilft es, sie auch zu gestalten. Es ist nicht damit getan, ab und zu einen 20-Minuten-Artikel darüber zu lesen. Es ist auch nicht damit gemacht, WhatsApp, Facebook oder TikTok zu verwenden und zu glauben, die digitale Welt nun besser zu verstehen. Tipp: Auch hier helfen Neugier, gesundes Interesse und ein wenig Fleiss, diese so futuristische Welt besser zu verstehen.
Ich weiss, das mag jetzt vielleicht etwas merkwürdig klingen. Aber tragen Sie aktiv dazu bei, Ihren eigenen Job von Zeit zu Zeit zu kannibalisieren. Sie entwickeln sich dabei weiter und vor allem: Sie sammeln neues Wissen. Das macht Sie für Ihren Arbeitgeber umso attraktiver. Probieren Sie bzw. als Lehrperson neue Dinge aus, besuchen Sie Innovationsmessen, versuchen Sie herauszufinden, wie sich Berufe verändern. Die Lehrperson, die weiss, welche Lernapps zu welchem Zeitpunkt im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden, ist im Vorteil. Auch in der Bildung sind wir immer mehr mit einem neuen Kunden konfrontiert: dem digitalen Kunden. Dabei merken wir immer mehr, wie Kunden schnell ungeduldig werden. Ein Beispiel gefällig? Ein schulinternes System zur Übertragung der persönlichen Daten kommunizierte nicht mit der App der Benutzer. Böse Kommentare, wegklicken, Schule nicht weiterempfehlen. Der Vertragsabschluss muss auf Papier ausgefüllt werden? Uninteressant, andere Schule wählen. Mit diesem Typ Kunden haben alle mehr und mehr zu kämpfen. Vor solchen Herausforderungen stehen nicht nur Schulen, sondern alle Unternehmen. Sie nutzen zwar das Internet für die Präsentation ihrer Produkte und Dienstleistungen, die Geschäftsmodelle aber sind im Kern die gleichen geblieben.
Die folgende gedankliche Übung gehört zum Pflichtrepertoire jedes Arbeitnehmers und Vorgesetzen: Das eigene Unternehmen auf die Stunde null zurücksetzen: Würden wir das Unternehmen heute noch genauso aufbauen wie vor zehn, fünfzehn Jahren? Und sich dann in die Perspektive eines aggressiven Start-ups versetzen. Wie könnten wir diese Bildungsinstitution heute angreifen? Wo hat sie ihre Schwachstellen? Diese Unternehmen von ausserhalb haben das Ziel, alte Strukturen und Geschäftsmodelle zu ersetzen und neue, deutlich effizientere aufzubauen.
Wussten Sie, dass Airbnb heute jeden Tag mehr Zimmer vermietet als die gesamte Hilton Gruppe? Das sind immerhin fast 5000 Hotels weltweit und dies ohne dass Airbnb eine einzige Immobilie besitzt. Wussten Sie, dass die drei Gründer von Airbnb ursprünglich weder in der Hotellerie noch im Tourismus gearbeitet haben? Daher abschliessend mein letztes Fazit: Unternehmen brauchen Innovationskulturen, die beides zulassen: die Verbesserung des Bestehenden durch kontinuierliche Erneuerung sowie die Erfindung des Neuen. Das kann vor allem dann gelingen, wenn alle Abteilungen und Funktionen von Unternehmen in den digitalen Wandel einbezogen werden. Digitalisierung ist genauso Sache des Managements wie der Personalabteilung, des Marketings, des Verkaufs und sogar des Hausdienstes.
Verlassen Sie hin und wieder ihre gewohnten
Pfade, es wird sich lohnen….
Autor: Oswald von Arx, Betriebsökonom FH, Schul- und Standortleiter Solothurn
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