06.09.2021
Informations- und Kommunikationstechnologien verändern unseren privaten und geschäftlichen Alltag nachhaltig. Ein Leben ohne Mobiltelefon, E-Mail, digitale Agenda oder Internet ist längst undenkbar geworden und bis heute gibt es keine Anzeichen dafür, dass die rasante technologische Entwicklung der vergangenen Jahre in absehbarer Zeit abflauen wird. Dies stellt für viele Unternehmen eine grosse Herausforderung dar. Nicht zuletzt auch für die Weiterbildung ihrer Angestellten. Bei mehr als sechs von zehn Betrieben hat die Pandemie Auswirkungen auf die sozialen und kommunikativen Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden. Viele stellen ein erhöhtes Bedürfnis nach digitalen Kompetenzen fest. Davon profitiert vor allem der Weiterbildungsmarkt. Aber nicht überall und nicht alle Anbieter profitieren davon. Viele KMU sparen aktuell bei der externen Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.
Eine Studie des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung SVEB zeigt beispielsweise deutlich auf, dass fast ein Drittel der KMU trotz einem erhöhten Weiterbildungsbedarf ihre Weiterbildungsaktivitäten nicht verändert haben. Es überwiegt in vielen Fällen die Vorsicht bei der Finanzierung, besonders bei den Ausgaben für externe Weiterbildung. Dies hängt damit zusammen, dass viele Arbeitnehmende in der Krise Unterstützung bei der Finanzierung oder der IT-Infrastruktur benötigen, was mit hohen Kosten für die Unternehmen verbunden ist.
Häufig wird das Lernen am Computer und im Internet mit E-Learning bezeichnet. Eigentlich ist dies nicht ganz korrekt, die richtige Bezeichnung wäre digitales Lernen. Elektronisch ist nicht gleich digital. Unter Elektronik verstehen die Fachleute die Schalttechnik, um digitale und ursprünglich auch analoge Elektrotechnik zu entwickeln. Eine weitere (Lern)Form, die immer mehr Beachtung findet, ist die des gemischten oder integralen Lernens, oft «blended learning» genannt. Darunter wird das Lernen im Präsenzunterricht in Kombination mit selbstgesteuertem, digitalem Lernen verstanden. Virtuelle Klassenräume gewinnen dabei stark an Attraktivität. Besonders die interaktiven Alternativen werden immer beliebter. Die Nutzung der Videokonferenz-Tools Zoom oder Microsoft Teams haben dabei stark zugenommen. Die Lockdowns haben die Chancen und Möglichkeiten des digitalen Lernens deutlich gemacht. Im Bildungswesen findet ein starkes Umdenken statt. Schulen, Universitäten und auch Unternehmen werden in den kommenden Monaten und Jahren ihre digitalen Kapazitäten massiv ausbauen.
Lern-Apps sind im Bereich des Sprachlernens heute schon weit verbreitet. So bieten Apps wie Duolingo, Babbel und Drops hervorragende Möglichkeiten des Lernens. Das Lernen mit Apps lässt sich beim Arbeiten zu Hause leicht organisieren. Als Nachteil ist vielleicht die Tatsache zu erwähnen, dass zu Hause keine Kursbescheinigungen oder Diplome erworben werden können. Die Vorteile dieser kleinen digitalen Helfer liegen aber auf der Hand. Viele Apps sind gratis und bieten bereits in ihren Grundeinstellungen sehr viele Möglichkeiten, Inhalte spielerisch zu erlernen. Auch in der Weiterbildung können Apps sehr hilfreich sein. So ist es möglich, sich mit Lernpartnern zu verabreden, Lernpläne zu erstellen und sich auch untereinander gegenseitig zu testen und zu vergleichen. Zudem eignen sich Apps sehr gut als Prüfungsvorbereitung oder um unterwegs zu lernen. In Unternehmen bieten sie zudem den Vorteil, dass es möglich ist, die Inhalte spezifisch auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden auszurichten.
Alles in allem bieten die neuen Möglichkeiten ein grosses internes wie externes Potential, bessere Lernerfolge zu erzielen. In diesem Punkt können wir der Pandemie also dankbar sein. Sie hat längst fällige Prozesse in vielen Unternehmen beschleunigt und die Frage nach den digitalen Kompetenzen der Mitarbeitenden in den Fokus gestellt. Das mag für viele Mitarbeitenden unangenehm gewesen sein und ist es immer noch. Die Bildungsangebote und Möglichkeiten digitalen Lernens haben im Hinblick auf die gestiegene Bedeutung der Digitalisierung bereits reagiert und die Schweiz weist grundsätzlich eine gute Position auf.
Die Fachkräfteverfügbarkeit ist dank Zunahme der Anzahl Abschlüsse im Bereich der Berufsbildung wie auch im Hochschulbereich gestiegen. Das differenzierte, komplementäre und durchlässige Schweizer Bildungssystem ist eine wichtige Basis für die Bewältigung der Anforderungen der Digitalisierung und bietet gute Voraussetzungen, um die Anforderungen des Arbeitsmarktes erfüllen zu können. Insbesondere die Festlegung der Bildungsinhalte in der Berufsbildung durch die Wirtschaft wie auch die Hochschulautonomie sind wichtige Treiber des erfolgreichen Schweizer Bildungssystems. Daran gilt es auf alle Fälle festzuhalten und der Entwicklung positiv entgegenzusehen.
Autor: Oswald von Arx, Betriebsökonom FH und Schulleiter am Feusi Bildungszentrum Solothurn
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