22.03.2022
Das Einnehmen von Mahlzeiten ist scheinbar ein simpler alltäglicher Vorgang. Doch tatsächlich verstecken sich dahinter viele wichtige Meilensteine der kleinkindlichen Entwicklung: Selbstständigkeit, Selbstwirksamkeit, das Entdecken von Vorlieben und Abneigungen und der Aufbau des Wortschatzes sind nur einige davon.
Kita | Preschool |
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Das Znüni der Kita wird von den Betreuungspersonen zusammengestellt. Es gibt jeden Tag Früchte der
Saison und wahlweise Cracker, Brötchen, Brot (jeweils mit oder ohne Aufstrich) oder aber
Naturjoghurt mit Cornflakes oder Dinkelpops. | Dieses bringen
die Preschool-Kinder von zu Hause mit. Wir empfehlen den Eltern, ein gesundes
und abwechslungsreiches Znüni für die Kinder einzupacken, sodass sie einen
guten Start in den Tag haben.
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Kita | Preschool |
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Das Mittagessen wird uns direkt aus der
Nachbarschaft, vom Restaurant Mattenhof, ganz frisch zubereitet. Geliefert wird
das Essen zu Fuss und muss nicht mit dem Auto transportiert werden. Jedes Mittagessen besteht aus drei Komponenten:
Jede Woche gibt es zweimal Fleisch, zwei vegetarische Gerichte und einmal Fisch, wobei die Wochentage, an denen es die verschiedenen Gerichte gibt, immer wechseln. Einen kleinen Einblick ins Restaurant Mattenhof finden Sie hier:Restaurant Mattenhof |
Kita | Preschool |
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Beim Zvieri
trinken die Kinder aus ihren Wasserflaschen, die sie den ganzen Tag über zur
Verfügung haben, und essen dazu wieder Früchte der Saison und Cracker, selbstgebackene Minipizza, selbstgebackenes Brot, Microc oder Blevita in den
verschiedensten Sorten. | Dieses wird ebenfalls von den Eltern für ihre Kinder eingepackt. Dazu gibt es, wie zu allen anderen
Mahlzeiten auch, ungesüssten Tee oder Wasser, welches sich die Kinder selbst
einschenken können. |
Das
Entwickeln einer Esskultur mit Hilfe von Ritualen
Für den Beginn
des Znünis und des Zvieris setzen wir ein kleines Ritual ein. Wir beginnen das
Essen mit einem gemeinsamen Lied, welches sich die Kinder anhand von Liedkarten
auswählen dürfen.
Alle Früchte werden kindgerecht in schmale Schnitze geschnitten. Somit können wir die Schale an allen Früchten lassen und die wertvollen Vitamine können mitgegessen werden. Schmale Fruchtschnitze sind deshalb wichtig, weil gerade die jüngsten Kinder sich so nicht an den Früchten verschlucken. Sie können, mit dieser guten Vorbereitung, schon ganz selbstständig alle Früchte wählen und essen. Die Kinder nehmen sich eine oder auch mehrere Fürchte vom Teller und essen diese. Sie lernen dabei, wie die Frucht heisst, denn wir benennen sie jedes Mal. Die Kinder lernen, sich nur das vom Teller zu nehmen, was sie essen wollen. Möchte ein Kind kein Obst essen, versuchen wir es mit einem kleinen Trick. Wir machen z.B. aus dem Apfelschnitz ein Boot und lassen Mama, Papa und die Geschwister einsteigen. Fast immer werden die Früchte dann doch gegessen.
Nachdem der Früchteteller leer ist, kommen die Cracker, Mais- oder Reiswaffeln, das selbstgebackene Brot, die Aufstriche oder der Joghurt an die Reihe. Jedes Kind darf auch hier wählen, was es essen möchte.
Preschool Znüni und Zvieri
Nachdem alle
Kinder ihre Rucksäcke geholt haben, in denen sie ihre Znüni- und Zvieriboxen
mit in die Preschool bringen, beginnt auch die Preschool ihren Snack mit einem
kleinen Ritual. Das Helferkind darf sich ein Lied wünschen, welches zu Beginn
des Znünis oder des Zvieris gesungen wird. Wir empfehlen
Eltern, deren Kinder den ganzen Tag da sind, jeweils zwei Boxen mitzugeben – eine für das Znüni und eine für das Zvieri. So
haben die Kinder einen besseren Überblick darüber, wie viel sie zu einer
Mahlzeit essen können. Die Boxen öffnen die Kinder selbst und sie suchen sich
aus, was sie essen möchten und was nicht.
Für die Kinder ist es von Vorteil, wenn die Boxen nicht nur schön aussehen, sondern auch leicht zu öffnen sind. Das fördert ihre Selbstständigkeit.
Kita und Preschool Mitagessen
Wir legen
allen Kindern die Zutaten, die es zu essen
gibt, auf den Teller. Die verschiedenen Beilagen berühren sich dabei nicht,
sodass Kinder, die etwas wählerisch sind, ihre Nudeln trotzdem essen, auch wenn
die Sosse nebendran ist, aber die Nudeln nicht berührt. Oftmals
ermuntern wir die Kinder spielerisch, doch einmal z.B. Erbsen zu probieren.
Dafür haben wir in der Preschool einen kleinen Trick. Wer es schafft, drei Erbsen auf
die Zinken der Gabel zu piksen und zu essen, ist Königin oder König. Das klappt
bei fast allen Kindern wunderbar und die Erbsen werden dann tatsächlich
aufgegessen, weil die Kinder merken, dass das Grüne auf dem Teller ja gar nicht
so schlecht schmeckt.
Je mehr Druck auf ein Kind ausgeübt wird, dieses oder jenes essen zu müssen, umso eingeschränkter fühlt sich ein Kleinkind in seiner Selbstwirksamkeit und dies wirkt kontraproduktiv.
Stattdessen wenden wir Methoden an,
welche die Hemmschwelle senken, sodass das Probieren von neuen, unbekannten
Speisen möglichst einfach wird. Beispielsweise wird jede Komponente einzeln in Glasschüsseln in
die Tischmitte gestellt, sodass die Kinder genau sehen können, was sich in den
Schüsseln befindet. Die Preschool-Kinder nehmen sich die zweite Portion des Essens, welches sie möchten,
selbstständig aus den Schüsseln auf ihre Teller.
Unsere Aufgabe als Fachpersonen ist es, darauf zu achten, dass die Kinder das Essen gut einteilen und sich nur das nehmen, was sie auch schaffen zu essen. Dies ist ein grosser Lernprozess für die Kinder und erfordert die aufmerksame Begleitung durch die Fachpersonen.
Die Kinder giessen sich ebenfalls die Getränke selbstständig ein und lernen auch hier einzuteilen, sich nur so viel einzuschenken, wie sie noch trinken möchten.
Kita-Kinder bekommen das Essen auf ihre Teller geschöpft.
Preschool-Kinder nehmen sich ihre zweite oder dritte Portion alleine aus unseren Glasschüsseln.
Pädagogischer Hintergrund beim gemeinsamen Essen
Aufgaben der Betreuungspersonen: |
Aufgaben des Kindes: |
|
|
Unser Ziel ist es,
den Kindern ein positives Essenserlebnis zu ermöglichen.
Autorinnen: Sandy Teichert, Leiterin der Feusi Kita und Preschool und Kim Rolli
Wieso, weshalb, warum arbeiten Kita und Preschool mit Fachstellen zusammen?
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