04.10.2022
In diesem Sommer sind wir mit etlichen neuen Klassen gestartet. Viele Träume, Wünsche und Ziele sind somit unter unserem Dach vereint. Schulstarts sind schöne Momente der Begegnung, des Kennenlernens, Vertrauen darf entstehen und der Fokus auf Neues, Anderes, eine Entwicklung wird geschärft. Gerade in solchen Lebensphasen hilft uns die Selbstkenntnis, einen reflektierten, wohlwollenden, gangbaren und bisweilen auch analytischen Blick auf uns selbst zu werfen. Die sogenannten «Soft Skills» sind in aller Munde und komplettieren unser Kompetenzprofil auf persönlicher sowie sozialer Ebene – Aristoteles nannte diese Form der Reflexion «das Wissen vom Wissen erstreben».
Gerade wenn ein neues Ziel gesteckt wird und viele Erwartungen in und um uns bestehen, empfiehlt sich ein Blick auf die inneren Antreiber. Diese fünf Antreiber sind Botschaften, Glaubenssätze und/oder Mantras, die wir seit frühster Kindheit in uns tragen und die somit einen Teil unserer Entwicklung mitbestimmen. Noch heute, Jahrzehnte später, ist deren Wirkung auf unsere Wahrnehmung, unsere Denkmuster, unser Entscheidungsverhalten sowie unsere Möglichkeiten, Grenzen zu setzen, sehr präsent. Antreiber beinhalten einen äusserst konstruktiven Kern, welcher persönliche Stärken hervorbringt, uns beflügelt und anspornt. In belastenden Situationen können sich die inneren Antreiber jedoch auch als persönliche «Bremser» entpuppen, gerade deshalb scheint diese Identifikation so wichtig und persönlich wertvoll.
Konstruktiver Kern – persönliche Stärke | Erlaubnisse | |
---|---|---|
Sei perfekt! | Zielorientiert und
exakt. | «Mut zur Lücke.» |
Beeil dich! | Zielbewusst und
effizient. | Zeit nehmen, sich
einlassen. |
Mach es allen recht! | Einfühlsam und
beziehungsorientiert. | Ich darf «Nein» sagen. |
Sei stark! | Situationsbezogen und
zurückhaltend. | Ich darf mich auf andere
Menschen verlassen. |
Streng dich an! | Aktiv und ausdauernd. | Ich darf loslassen und
die Dinge belassen, wie sie eben sind. |
Möglicherweise kommt Ihnen einer der Antreiber vertraut vor, dann lesen Sie die Erlaubnisse als Entwicklungspotenzial oder gehen Sie diese Thematik noch expliziter an, denn «Wissen ist Macht», vor allem dann, wenn es um die Selbstkenntnis geht.
Die Selbstkenntnis ist eine unglaublich spannende und vielfältige Disziplin, auch ist das Wissen über sich selbst nicht ausschliesslich messbar, sondern eben erlebbar. Sich ab und an die Zeit zu nehmen, darüber nachzudenken, warum man gerade so und nicht anders reagiert, darf ganz sanft und ohne Druck in den Alltag einfliessen – und je mehr wir verstehen, desto authentischer wird die Beziehungsgestaltung.
Bildung ist mehrschichtig. Manchmal sehr exakt und nachvollziehbar, manchmal wunderbar individuell und anhand vieler Etappenziele, kleiner Gedankenreisen und dem «Sich-Zurückwenden» auch ausserhalb einer Schule resp. eines Klassenzimmers lernbar.
Beitrag aus dem Bereich Weiterbildung: Gesundheit & Soziales
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