25.04.2024
Es ist wichtig eingangs zu betonen, dass es in diesem Blogbeitrag nicht darum geht, öffentliche - und private Schulen einander gegenüberzustellen und inhaltlich zu vergleichen. Vielmehr geht es in diesem Beitrag darum, die spezifischen Vorteile und Möglichkeiten hervorzuheben, die Privatschulen lernschwachen Jugendlichen bieten können. Durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten – öffentliche und private Schulen, Unternehmen, politische Entscheidungsträger und die Gesellschaft – kann ein Bildungssystem geschaffen werden, das allen Jugendlichen faire Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft bietet.
Die Herausforderungen beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt sind für viele junge Menschen gross. Dies gilt besonders für lernschwache Jugendliche, die sich oft am Rande des Bildungssystems wiederfinden. Die Integration dieser Jugendlichen in die Berufslehre ist nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit, sondern auch eine Chance, die Vielfalt und das Potenzial jedes Einzelnen zu erkennen und zu fördern. Privat-schulen spielen in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle, indem sie aufgrund ihrer Strukturen und Ressourcen oftmals eine individuellere Förderung ermöglichen.
Jugendliche, welche vor der Berufswahl stehen, sind oft mit vielfältigen Herausforderungen und Schwierig-keiten bis hin zu sozial-emotionalen Problemen konfrontiert. Eine effektive Integration in die Berufslehre erfordert daher einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur die schulischen, sondern auch die persönlichen und sozialen Bedürfnisse dieser Jugendlichen berücksichtigt.
Hier bieten Privatschulen oft einen entscheidenden Vorteil. Sie haben in der Regel kleinere Klassen, was eine engere Betreuung und individuellere Unterstützung der Schülerinnen und Schüler ermöglicht. Lehrkräfte können auf die spezifischen Lernbedürfnisse jedes Jugendlichen eingehen und massgeschneiderte Förderprogramme entwickeln. Diese individuelle Aufmerksamkeit ist entscheidend, um die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen lernschwacher Jugendlicher zu stärken und ihnen das Gefühl zu geben, wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft zu sein.
Privatschulen bieten oft ein breites Spektrum an speziellen Aktivitäten, die es ermöglichen, soziale Fähigkeiten in einem unterstützenden Umfeld zu verbessern. Durch Projekte, Praktikas und Partnerschaften mit Unternehmen können diese Schulen realitätsnahe Lernerfahrungen bieten, die den Übergang in die Berufswelt erleichtern. Diese praxisnahen Erfahrungen sind nicht nur motivierend, sondern vermitteln auch wichtige berufliche Kompetenzen und fördern das Verständnis für die Arbeitswelt.
Die Rolle der Eltern und der Gemeinschaft kann nicht unterschätzt werden, wenn es um die Integration in die Berufslehre geht. Privatschulen pflegen hier oft enge Beziehungen zu den Familien ihrer Schülerinnen und Schüler und arbeiten mit ihnen zusammen, um die Jugendlichen bestmöglich zu unterstützen. Durch regelmässige Gespräche, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Aktivitäten werden Eltern ermutigt, sich aktiv am Bildungsweg ihrer Kinder zu beteiligen.
Diese enge Zusammenarbeit stärkt das Unterstützungsnetzwerk für die Jugendlichen und fördert ein positives Lernumfeld. Die Integration lernschwacher Jugendlicher in die Berufslehre ist aber ohne Zweifel mit Herausforderungen verbunden. Diese reichen von finanziellen und strukturellen Beschränkungen bis hin zu Vorurteilen und niedrigen Erwartungen.
Dennoch bieten Privatschulen durch ihre flexiblen Strukturen, ihre Ressourcen und ihren Fokus auf individuelle Förderung viele Möglichkeiten, diese Herausforderungen zu überwinden und jeden Jugendlichen auf seinem Weg zu unterstützen.
Die Flexibilität des Lehrplans ist ein weiterer, oft entscheidender Vorteil. Im Gegensatz zu den oft starren Curricula öffentlicher Schulen, haben Privatschulen in der Regel mehr Spielraum, um ihre Lehrpläne an die Bedürfnisse und Fähigkeiten ihrer Schüler anzupassen. Dies ist besonders relevant für Jugendliche, die möglicherweise alternative Lernwege oder spezialisierte Unterstützung benötigen, um erfolgreich zu sein. Durch die Anpassung des Lehrplans wird sichergestellt, dass alle Schüler, unabhängig von ihren individuellen Lernherausforderungen, Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung haben und auf ihrem Weg in die Berufswelt unterstützt werden.
Die Qualität der Beziehung zwischen Lehrern und Schülern ist entscheidend für den Erfolg lernschwacher Jugendlicher. In Privatschulen, wo Klassen kleiner sind und Lehrer mehr Zeit haben, sich individuell mit jedem Schüler zu beschäftigen, können diese Beziehungen besonders stark sein. Lehrkräfte in solchen Umgebungen sind oft besser in der Lage, ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Stärken jedes Schülers zu entwickeln und ein unterstützendes und ermutigendes Lernumfeld zu schaffen. Diese positiven Beziehungen sind entscheidend, um das Selbstbewusstsein und die Lernmotivation lernschwacher Jugendlicher zu fördern.
Privatschulen haben überdies oft ausgezeichnete Verbindungen zur lokalen Wirtschaft und Netzwerken, die für lernschwache Jugendliche wertvolle Ressourcen darstellen können. Diese Verbindungen können Praktikumsplätze, Mentoring-Programme und sogar Beschäftigungsmöglichkeiten nach Abschluss der Berufslehre bieten. Solche Netzwerke bieten nicht nur praktische Erfahrungen und Einblicke in die Arbeitswelt, sondern eröffnen auch langfristige Karriereperspektiven und unterstützen den Aufbau von sozialem Kapital, das für den beruflichen Erfolg entscheidend ist. In der heutigen digitalen Welt spielt dabei Technologie eine immer wichtigere Rolle im Bildungswesen. Hier liegt der Vorteil von Privatschulen darin, dass sie oft besser und schneller ausgestattet sind, um die neusten Technologien und digitalen Lernwerkzeuge zu integrieren.
Die Integration lernschwacher Jugendlicher in die Berufslehre ist eine komplexe Herausforderung, die ein koordiniertes Vorgehen aller Beteiligten erfordert. Privatschulen spielen in diesem Prozess eine entscheidende Rolle, da sie durch ihre flexiblen Strukturen, individuelle Betreuung und spezialisierte Programme eine massgeschneiderte Unterstützung bieten können. Diese Schulen haben das Potenzial, nicht nur die persönlichen, sondern vor allem auch die sozialen Fähigkeiten zu entwickeln, um sie erfolgreich in die Berufslehre und in die Arbeitswelt zu integrieren. Durch kleinere Klassen, individuell angepasste Lehrpläne, eine enge Lehrer-Schüler-Beziehung und den Einsatz moderner Technologien, schaffen Privatschulen ein Umfeld, in dem lernschwache Jugendliche gedeihen können.
Es ist abschliessend wichtig zu betonen, dass der Erfolg dieser Integration nicht allein von den Schulen abhängt. Eine enge Zusammenarbeit mit Eltern und Unternehmen ist ebenfalls entscheidend, um ein unterstützendes Netzwerk zu schaffen, das lernschwache Jugendliche auf ihrem Weg begleitet.
Autor: Oswald von Arx, Betriebsökonom FH und Schulleiter am Feusi Bildungszentrum Solothurn
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